Donnerstag, 2. November 2017

Neuer Businessplan

Endlich komme ich dazu, von meinem "Rendezvous" mit dem französischen Bariton zu berichten. Er sang sehr gut, auch wenn Rossini nicht ganz mein Fall ist - aber einem geschenkten Karpfen guckt man nunmal nicht hinter die Kiemen. Dass die Welt eine Erbse ist, zeigte sich daran, dass ich einen Bekannten in der Vorstellung traf. Genau genommen sah er mich, als ich zu spät ankommend im Dunkel versuchte, meinen Platz zu finden. Ehe ich mit meiner Suche weiter für Unmut sorgte, setzte ich mich neben ihn, denn dort waren noch Plätze frei. Kurz nachdem das Spektakel losgegangen war, raunte er mir zu, der Sänger im weißen Anzug sei sehr attraktiv. Ich bestätigte das und sagte, ebendieser sei der Grund meiner Anwesenheit. Ehe er allzu enttäuscht war, erklärte ich ihm, dass ich die Freikarte habe, weil ich seine Brieftasche gefunden und wieder zu ihm gebracht habe. Meine Plauderei sorgte für indignierte Blicke seines Vaters, der neben ihm saß. Ich schwieg fortan lieber.
Nach der Vorstellung wurde ich zum weiteren Dank noch auf ein Getränk eingeladen. Man saß zwischen Hauptdarstellerin, Regisseurin und Tontechnikerin. Es war sehr nett und mein Gastgeber sehr charmant. Unterdessen bin ich mir ziemlich sicher, es war kein Zufall, "dass mir in Saint Georg geraubt wurde". Der Bariton fährt nicht in meinem Bus (um es mit einem Bekannten zu sagen, der übrigens Nachbar des getroffenen Bekannten ist).
Ich glaube, ich werde mich jetzt im Matchmaking verdingen.

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