Montag, 30. Juni 2014

Synapsen

Auch wenn ich Gefahr laufe, mich in Allgemeinplätzen zu ergehen: mein mütterliches Hirn scheint mir merkwürdig verdrahtet. Wie es sich mit den väterlichen verhält, vermag ich nicht zu sagen.
Selbstverständlich schreibe ich mir alle vermeintlichen Defizite meiner Kinder auf die eigene Fahne, frage mich ständig, was ich hätte besser machen können, an welchem Punkt ich was verschlafen habe oder wie ich sie hätte besser fördern können.
Komischerweise sage ich mir nie, wie außergewöhnlich ich dieses oder jenes bei den Kindern hinbekommen habe, wenn Dinge besonders gut laufen. Nach meiner - zugegeben wenig objektiven - Ansicht gäbe es sogar eine Vielzahl von Begebenheiten, in denen ich das könnte. Stattdessen denke ich immer, "Wow, was für ein tolles Kind!" oder "Sowas könnte ich nie!" oder Ähnliches.
Was hilft: ich glaube, ich friste kein Einzelschicksal.

Vorsätze

Ein Sonntag voller Patzer. 
Es begann damit, dass ich meiner eigens zu Ehren des holländischen Sieges kreierten "Reistafel fünfeinhalb Köstlichkeiten" (Rijsttafel vijf en een half Lekkernijs) zu stark zusprach. Was natürlich gar nicht ins Low Carb-Konzept passt. Den niederländischen Gewinn haben wir übrigens eingeleitet. Erst gegen Ende des Spiels fielen mir die im Vorfeld extra geschnitzten Mohrrüben ein, die wir dann eifrig schwenkten.

Wider Erwarten einiger Nachbarn waren wir später wild entschlossen, die wenig verheißungsvolle Partie um 22 Uhr durchzuhalten. Aber es war, wie es mit guten Vorsätzen gerne mal ist: wir waren nicht standhaft genug (siehe oben). Nach einer ersten Halbzeit mit einigen Kurzschlafphasen aller Beteiligter mussten wir abbrechen. Die Strafe folgte fast auf den Fuß: Elfmeterschießen. Ein Trost ist, dass wir das mit Sicherheit schnarchend auf dem kalten Fußboden verbracht hätten.

Sonntag, 29. Juni 2014

Nouvelle Cuisine

Die neue Leidenschaft des Sohnes heißt Kochen. Genau genommen eher Braten oder Fritieren. Unser Durchsatz an Olivenöl betrug in der letzten Woche ungelogen 750 ml. Davon sind etwa 400 ml im Schlund meines Sohnes gelandet, der Rest an den Wänden und auf dem Boden der Küche. Von den anderthalb Litern Rapsöl möchte ich gar nicht reden. Ich glaube nicht, dass ich den Zeitplan "Die Küche wird renoviert, wenn die Kinder aus dem Haus sind" durchhalten werden kann. Aber da spricht wieder bloß die kleingeistige Mutter aus mir. In Wahrheit bin ich unter anderen in den Genuss eines perfekt gebratenen Rumpsteaks mit Champignons gekommen.
Gestern erreichte mich dann während des Spiels Brasilien - Chile der Anruf des Sohnes aus dem EDEKA-Markt mit der Frage, ob wir noch Rosmarin im Haus hätten. Was das allerdings mit dem anschließend produzierten Mango-Nektarinen-Erdbeer-Eis zu tun hat, bleibt unklar. Auch seine Äußerung, er habe eigentlich noch Ingwer mitbringen wollen, weil das immer so professionell wirke, bringt kein Licht ins Dunkel. Man darf gespannt sein. Sicher ist nur die Verwüstung der Küche.

Samstag, 28. Juni 2014

Bei der Arbeit

Einer Kollegin war gestern furchtbar peinlich, als sie sich bei der Arbeit, aber an ihrem Privat-Handy mit Firmennamen meldete. Ich konnte sie beruhigen, dass mir das schon häufiger am Festnetz Zuhause passiert sei. Und ich schätze, ich bin kein Einzelschicksal. Schließlich verbringt man auch verdammt viel Zeit bei der Arbeit. 
Ein wenig ungläubige Blicke der Kollegen erntete ich allerdings schon, als ich erzählte, wie ich an einem Wochenende im Kaufhof-Aufzug versuchte die Magnetkarte vor das Zahlenbrett zu halten, um ins richtige Stockwerk zu dürfen. Ja, Freunde, das ist gelebte Dienstleistung!

Freitag, 27. Juni 2014

Jäh gealtert

Eine Vielzahl Mitwohnangebote habe ich auf meinen letzten Post bekommen. Ich bin überwältigt und gerührt. Leider ändert es nichts daran, dass ich mich heute wie ein Wrack fühle. 
Als Erfahrung meines wiederholten Selbstversuchs kann ich kundtun, Low Carb und Weinkonsum sind keine idealen Partner.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Auszug

Immer wieder hieß es, Kinder seien ein Jungbrunnen. Bisher habe ich das nicht glauben können. Sie kamen mir zu häufig - wie das Rauchen - als Verursacher vorzeitiger Hautalterung vor. Jetzt spüre ich es endlich auch! Sie geben einem das  Gefühl zurück, wieder Student zu sein und in einer WG zu leben. Wie dort bist du alleine, wenn es um Ordnung, Abwasch und Klopapier geht. Wie dort bist du die einzig Verantwortliche in Sachen Sauberkeit und Hygiene. Und genau wie dort sind deine Joghurts (und alles Andere!) auf wundersame Weise aus dem Kühlschrank verschwunden. Von deiner Kleidung wollen wir gar nicht reden... Ich fühle mich gleich zwanzig Jahre jünger! Dennoch überlege ich auszuziehen.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Bienen sind Wespen mit Haaren

Diesem Post-Titel formulierte der Sohn heute vortrefflich.
Unsere Wege führten uns in Richtung Jenfeld oder Rahlstedt oder so. Wer weiß das schon so genau?
Ich war beeindruckt. Wer eine volle Nase Ostflair nehmen möchte, braucht in Hamburg gar nicht mal so weit zu reisen. Jenfeld reicht. Alles dort ist richtig authentisch zonal, die Plattenbauten, das Einkaufszentrum und sogar die Straßennamen (Schöneberger/Charlottenburger/Potsdamer Straße). Selbst die Deutschlandflaggendichte scheint mir passend. Wie auch die Neigung der Anwohner, sich in bunte Fußballtrikots zu kleiden, die nicht nur in der Körpermitte spannen. Sport frei!

Alles normal?

Ob ich nach der WM noch des Lesens und Schreibens mächtig sein werde? Hoffen wir, dass es sich damit wie mit dem Fahrradfahren verhält. Zu den zu lesenden Bücherstapeln (wir berichteten) gesellen sich unterdessen haufenweise Ausgaben der Zeit und unerledigte Korrespondenz.
Hinzu kommt die Frage, ob wir uns jemals wieder an einen gebräuchlichen Tagesrhythmus gewöhnen werden. Die 22 Uhr-Spiele, die wegen des Endes der Vorrunde selbst Begegnungen zwischen Gammelmannschaften fesselnd werden lassen, fordern ihren Tribut.
Gestern freute ich mich über die himmlische Ruhe in der Wohnung, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Dass die Kinder vor Ort waren, konnte ich aus Schuhen, Jacken und Schultaschen schließen, die breitflächig den Flurboden bedeckten. Etwa eine Stunde konnte ich die Stille genießen. Dann dachte ich mir, dass es sich bei halbwüchsigen Kindern vermutlich genau wie bei kleinen verhält: wenn es zu ruhig ist, ist es sehr verdächtig. Ich fand beide Kinder fest schlafend in ihren Betten. An sich ein Anblick, der Mutterherzen erfreut. Wenn er sich jedoch um 20 Uhr abends bietet, weiß ich zumindest bei meinen Kindern, dass ich erstens den späten Abend nicht für mich allein habe, dass zweitens auch mein Nachtschlaf wegen der Fönattacken und Kochexzesse der Brut mindestens gefährdet ist, wenn nicht gar vereitelt wird, und dass man drittens zwei Pandabären in den nächsten Morgen herausschickt. Und so war es. Man nennt es wohl Lebenserfahrung.

Dienstag, 24. Juni 2014

Doppelbelastung

Jetzt wird's körperlich anstrengend. Aber wir müssen alle Opfer bringen.
Zum 18 Uhr-Spiel schaffe ich es nicht, weil ich zu lange arbeiten musste. Als ich dann - immerhin noch während der ersten Halbzeit - zu Hause ankomme, warten die Nachbarn bereits drängend auf mich. Dummerweise muss ich sie enttäuschen: das Drängen der Tochter, sie bei ihrem Französischprojekt zu unterstützen, ist größer. Ich füge mich den Notwendigkeiten und assistiere. Zusätzliche Anspannung entsteht dadurch, dass der Sohn alle dreißig Sekunden rotierend den Stand des Fußballspiels in den Raum blökt oder lautstark seinen Wunsch nach "Fritiertem Toast mit fettem Käse, wie in dem Laden in NYC, in dem nur Latinos waren" äußert. Sollte er wieder einem Wachstumsschub haben? Die Tochter hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, da der Fernseher in ihrem Rücken lustig flimmernde Bilder übermittelt. In der Pause muss natürlich auf RTL II umgeschaltet werden, was die Französisch-Attraktivität weiter verringert. Ich muss Machtworte sprechen und deutlich machen, dass ich auch schönere Vorstellungen meines Feierabends kenne.  Bis zum 22 Uhr-Spiel habe ich meine fremdsprachliche Unterstützung zum Glück hinter mich gebracht, während die Tochter noch beständig weiter schreibt und coloriert. Der Sohn ist durch seinen Fett- und Kohlenhydrat-Flash derartig wach, dass er das späte Spiel mit uns, also den Nachbarn verfolgen möchte. Und ich dachte, ich hätte jetzt endlich frei? Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Montag, 23. Juni 2014

Denken hilft!

Meine neueste Entdeckung: Paninibildertausch mit Müttern über Facebook. Ist wirklich entspannt und sehr zielführend. 
Warum bin ich darauf nicht selbst gekommen? Und vor allem nicht früher?
Es liegt doch eigentlich auf der Hand, dass sowohl die Alben als auch die Doppelten unter mütterlicher Regie besser organisiert und sortiert sind als bei mehr oder weniger kleinen Jungs. Auch die Tausch-Quoten sind kein Thema. Schließlich sind wir einfach nur bemüht, das dumme Ding endlich voll zu bekommen. Keine quengelnden Kinder mehr, die einen ermutigen wollen, nutzlos weitere Panini-Tütchen zu kaufen. Endlich andere Themen als "Ich glaube, die 34 gibt's gar nicht" oder das vorwurfsvolle "Der Soundso hat das Heft schon seit drei Wochen voll" (will sagen, dessen Eltern sind viel großzügiger als die eigenen Knausereltern).

Sonntag, 22. Juni 2014

Ode an die Heimleitung

Die letzten zwölf Stunden hielten einiges an Erkenntnissen für mich bereit.

Erstens habe ich die Weltformel gefunden: 
Nach wie vor hat zwar der Satz "Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen" Bestand, aber meine Erweiterung besteht darin, dass das elterliche Schicksal mit halbwüchsigen Kindern zu überleben ist, seit sie einen länger schlafen lassen.

Zweitens habe ich wieder einmal erfahren dürfen, wie abgeklärt die heutige Jugend ist.
Das Radio dudelte ein Lied von Bruno Mars. Der Sohn so: "Ah, Bruno, die alte Koksnase." Ich so: "Isso?" Gegenfrage des Sohnes: "Wer nicht im Showbiz?"

Drittens hat Deutschland unentschieden gegen Ghana gespielt (für alle, die es noch nicht mitbekommen haben). So weit noch kein echter Erkenntnisgewinn, möchte man sagen. Die Erkenntnis besteht vielmehr darin, dass sich Nachbarn in unserer Arena gerieren, als seien sie auf Mallorca; Genre "Handtuch auf der Sonnenliege". Ich kann nur warnen, die FIFA ahndet derartiges Fehlverhalten mit der Sperrung beim nächsten Spiel.

Samstag, 21. Juni 2014

Low Carb

Mein nicht mehr ganz neues Ernährungskonzept ist unterdessen so weit gediehen, dass ich nun nicht mehr von der unsäglichen Plautze schockiert bin. Sei es, weil sie kleiner geworden ist, sei es, weil ich sie indes besser ignoriere. Die Schocklosigkeit führt dazu, dass ich endlich auch weitere Problemzonen an mir wahrnehme. Ich deute das als Erfolg.

Neu

Wieder einmal überrascht mich meine Brut. Sie nehmen den neuerlichen Ausfall des WLANs unterdessen fast entspannter hin als ich. Und das, obwohl er nun schon wieder gut eine Woche andauert und sämtliche LTEs und 3Gs auf Schneckentempo gedrosselt sind. Gut, es gibt weiterhin das nette Angebot des Nachbars. Aber dessen WLAN funktioniert nur auf unserem Balkon wirklich störungsfrei. Dort treffe ich sie auch nicht allzu häufig an. Ich dagegen stehe öfter im Freien (zum Glück ist Sommer!), um Bilder zu verschicken oder hochzuladen.
Einzige Änderung ist, dass ich den Buddy des Sohnes seit einer Woche nicht gesehen habe. Dessen Vater erzählte mir letzthin stolz, sie haben als erzieherische Maßnahme ihr WLAN abgedreht. Süß, dieser kindlich-elterliche Glauben!
Werden meine Kinder etwa erwachsen? Nehmen sie jetzt Drogen?

Freitag, 20. Juni 2014

Zuschauerstrukturen

Da wir gestern Uruguay unterstützten (erfolgreich!), sahen die Geschlechter-Breaks für Fußballübertragungen eher untypisch aus. Manchmal kann ich meinen Beruf nicht leugnen... So kam es im Vorfeld folgerichtig zu Themen, zu denen Frauen eine Affinität hegen. Es ging u.a. um weiche Haut und wer eine ebensolche habe. Der Tochter fiel auch prompt ein Gegenbeispiel ein. Eine ihrer Klassenkameradinnen habe bereits in der vierten Klasse schon derartig unangenehm rauhe Hände gehabt. Und in der Grundschule sei man blöderweise noch gezwungen gewesen, häufig Hände halten zu müssen.
Sag' ich doch: alles beginnt heutzutage viel früher, auch die Hautalterung.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Vererbung

Normalerweise heißt es, die Tochter hätte wenig von mir. Äußerlich mag es durchaus stimmen. Sie ist eher klein, während ich eher groß bin (ich weiß! Es muss "kurz" und "lang" heißen, aber das fand ich schon immer affig). Sie hat braune Augen, während ich so etwas Ähnliches wie blaue Augen habe.
Aber Aussehen ist nicht alles! Man entdeckt doch gewisse Übereinstimmungen im Wesen.


Der Vater meiner Kinder (der, der das Zelt ausgeliehen hat) würde jetzt argumentieren, ich habe meine Präferenzen suggeriert. Stimmt gar nicht. Ich finde, ich habe sehr gemäßigt auf ihre Zeltfrage geantwortet.

Vorbereitungen

Wer schon in seinem Jobtitel "Planer" stehen hat, darf natürlich auch im Privaten nichts dem Zufall überlassen. 
Das gilt sowohl für heute Abend - unsere Protagonisten wieder im sexy Uru-Trikot (warum bloß summe ich den ganzen Morgen schon "Football is coming home"?) - als auch für den Sonnabend - die Voodoopuppe hängt wieder.

Allein für den Zeitraum ab dem 14. Juli ist selbst die erfahrene Planerin ratlos. Ein schwarzes Loch. Wie gut, dass es den 27. Juni (spielfrei) zum Üben gibt, sagt sich die Vizeweltmeisterin des Zweckoptimismus'. Aber schon dieser einzelne Tag lässt mich schauern. Wenn dann noch hinzukommt, dass es nach den Viertelfinalen nur noch ein Spiel pro Abend ausgetragen wird, schlimm! 
Immerhin, der nächste Freitag scheint mit einem Date adäquat ausgefüllt. 
Vielleicht sollte ich ab Mitte Juli endlich meinen Bücherberg abbauen?

Mittwoch, 18. Juni 2014

Trauerspiel

Ein herber Rückschlag! Nicht nur, dass Mats Hummels fürs nächste Spiel ausfällt. Dann ist da auch noch unsere verwaiste Privatarena. Man könnte fast meinen, das Deutschlandspiel sei verloren worden. Gut, der Sohn floh, als ihm bewusst wurde, dass ein Foto entstehen soll. Stattdessen spielte er lieber alleine gegen zwei neunjährige (!) Mädchen Fußball. Ich bin auch nicht dabei, weil ich im Gegensatz zu meiner Tochter Selfies so überhaupt nicht beherrsche.
Muss ich denn erst wieder laut werden? Geht Abwesenheit in Zukunft wieder nur mit ärztlichem Attest?
Es geht um die WM - wir sind nicht zum Spaß hier!

Dienstag, 17. Juni 2014

Montag

Wusst' ich's doch! Wir haben kompakt gestanden und unser Potential abrufen können. Und das an einem dreckigen Montag!

Montag, 16. Juni 2014

Unwissen

Ein wenig schockiert war ich schon, als mich die Tochter gestern Morgen mit den Worten "Jetzt fängt man an, es zu sehen!" begrüßte. Nun haut sie auch in diese Kerbe, dachte ich entnervt. Nein, ihre Äußerung sollte nicht ausdrücken, dass ich augenfällig alt, schwanger oder sonstwie dick geworden sei. Im Gegenteil, sie war beeindruckt, dass man bei mir nach einer knappen Woche Ernährungsumstellung bereits erste Erfolge sähe. Wo doch, wie sie mir berichtete, die einschlägige Fachpresse von ersten Anzeichen erst nach sechs Wochen berichtet. Ein wenig ins Straucheln kam sie, als sie einordnen wollte, ob ich nun Low Carb oder No Carb einhalte; sie entschied sich dann aber fürs Erste (richtig!). 
Wie leid sie mir tat! In ihrem Alter wusste ich bestenfalls, dass Essen Kalorien hat.

Einigkeit

Wir wachsen als Team weiter zusammen. Auch wenn es für die Mannschaften in Brasilien keine eindeutigen Präferenzen gab, waren wir durch die Bank aufs Schwerste enttäuscht, dass uns das gemeinsame Schmettern der Marseillaise genommen wurde. Außerdem waren wir uns vollkommen einig, dass die Kommentatoren des ZDF unterirdisch sind. Das Grauen steigerte sich langsam, aber deutlich, als erst Wolf-Dieter Poschmann das Spiel Schweiz - Ecuador kommentierte, um dann mit Béla Réthy bei Frankreich - Honduras volle Fahrt aufzunehmen. Beeindruckend sind dessen Fähigkeiten, in epischer Breite über belangloses Zeug zu schwadronieren und dabei die eigentliche Spielhandlung zu verpassen. Was ihm mit einer Viertelstunde Verzögerung dann selbst auffällt. Und so geht es munter weiter.
Ich bin heute noch angetan von meinen diplomatischen Begabungen, weil ich mir auf die Zunge biss und meinen eigentlichen Kommentar verkniff, als ein externer Gast gestern Abend in unser kollektives Béla-Bashing hinein fragte: "Den mögt ihr wohl nicht besonders?"
Man wird mit den Jahren doch ruhiger.

Sonntag, 15. Juni 2014

Nachtrag

Zufrieden saß ich mit meinen neu gewonnenen Schützlingen in der Sonne auf dem Balkon. Für einen kurzen Moment wagte sich der Sohn auch ins gleißende Outdoorlicht. Er fragte mich, wie es mir als frisch gebackene Erziehungsberechtigte ginge. Offensichtlich erleichtert eine Last losgeworden zu sein, fragte er mich: "Man muss sich ganz schön viel kümmern, oder?"
Für ihn als Erfahrenen keine neue Erkenntnis, für mich natürlich schon.

Tafelsilber

Nun findet doch statt, was der Sohn an der WM normalerweise so schmerzlich vermisst: die heiße Phase des Transfermarktes.
Das kam so:
Dem Sohn war ein Dorn im Auge, dass Eierkopp und Helga den gestrigen Tag - und vor allem Abend! - im Ornat der Verlierermannschaft zubringen mussten. Seit die beiden Trikot trügen, "hätten sie einen schlechten Charakter bekommen". 
Allerdings muss man hinzufügen, dass diese Wandlung vor allem Eierkopp betrifft, denn Helga sei erstens noch nicht so lange bei ihm und habe zweitens schon immer einen miesen Charakter besessen ("Helga ist eine Bitch."). Im Gegensatz zu früher sieht er sich nun nicht mehr in der Lage, erzieherisch gegenzuwirken. Bis gestern war sein Hauptproblem, dass ich immer so täte, als gehörten seine beiden Schützlinge mir.
Nach dem verlorenen Uruguay-Spiel war die Gelegenheit im wahrsten Wortsinne günstig. Für mich - versteht sich! Für läppische 639 uruguayanische Pesos Ablösesumme konnte Helga bereits gestern Abend in mein Team wechseln. Die Verhandlungen für den Starspieler mit der Nummer 10 zogen sich noch etwas länger hin. Der geplagte Star musste eine vermutlich höchst unwirtliche Nacht (noch ist Eierkopp so traumatisiert, dass er nicht darüber sprechen kann) beim Buddy des Sohnes verbringen, ehe wir vertragseinig werden konnten. Doch seit 10:44 Uhr sind alle Unklarheiten beseitigt, für ein Ablösesumme von 1.598 $U konnte ich sein Management vom Wechsel in meine Mannschaft überzeugen. Mit Brief und Siegel.
Mich als militante Spellcheckmuddie freut besonders, dass der vom Sohn aufgesetzte Vertragstext den juristischen Duktus recht authentisch trifft und dass Orthografie und Interpunktion vergleichsweise fehlerfrei daherkommen.

Samstag, 14. Juni 2014

Marktwert

Es wird. Unterdessen laufen wir etwas geschlossener auf. Mit Ausnahme zweier Dreizehnjähriger waren gestern alle Teilnehmer für die Niederlande. Gut, ein paar Zaungäste hätten wohl auch nichts gegen einen spanischen Sieg gehabt.
Ich bin nicht unbedingt für meine bravourösen Fußballtipps berühmt. Aber die Häme des Sohnes hatte ich auch nicht verdient, als ich ihm im Vorfeld des Spieles erklärte, ich habe die Partie unentschieden getippt ("Mama, die holländische Verteidigung kennt kein Mensch, die spielen alle in Holland und haben in Summe überhaupt keinen Marktwert!"). Er hat ja recht, dass mein Tipp realitätsfern war. Aber seiner wäre wohl auch nicht besser gewesen.

Freitag, 13. Juni 2014

Anpfiff

Wir sind eine Turniermannschaft. Bei der ersten Begegnung müssen wir uns noch auf einander einstimmen. Die Abläufe sitzen noch nicht richtig. Die Ansagen sind noch unklar. 
Aber am Ende lief alles in unserem nachbarschaftlichen WM-Studio. Der Ton stand rechtzeitig zu den Nationalhymnen. Eine Fügung, die wir spätestens nach Beginn von Béla Réthys Kampfschwadronieren bitterlich bereuten. Zur zweiten Halbzeit konnte ich sogar das Störfeuer durch zwei Dreizehnjährige (merke: einer ist bereits eine Herausforderung, zwei sind nicht zu ertragen!) beenden, indem ich sie beherzt ins Bett schickte - keine leichte Aufgabe, da sie gerade vorher eine Tüte Chips inhaliert hatten und entsprechend gestärkt waren (meiner in Sachen Rhetorik, der Dauergast in Sachen Ausdauer).
Auch bei unseren Mannschaftsvorlieben hatten wir in unserem ersten Spiel noch keine klare Linie. Während wir zu Beginn mit Ausnahme des Sohnes alle für Brasilien waren (Gastgeber, Eröffnungsspiel, Unruhen usw. usf.), kippte die Stimmung bald in Richtung Kroatien (Fehlentscheidungen, Neymar unerträglich usw. usf.).
Das wird. Ich habe ein gutes Gefühl.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Zerplatzte Träume

Neben dem Fußball gibt es bei uns einen weiteren thematischen Dauerbrenner: die Telekommunikation.
Nicht nur, dass ich einen nahezu kostenlosen (Handyflatrate sei Dank schlagen zwanzig Minuten Telefonat nicht zu Buche) Telefon-/Internet-Technik-Workshop genießen durfte. Nein, ich darf auch diverse meiner Mittagspausen im einladenden Telekomshop verbringen. Unterdessen rechne ich jedes Mal damit, dass alle Mitarbeiter dort schlagartig unter den bereitstehenden Tresen Deckung suchen, sobald sie meiner Gewahr werden. Eigentlich bin ich selbst überrascht über meinen langen Atem. Nach drei erfolglosen Portierungsaufträgen und einem halben Jahr ergebnisloser Wartezeit sollte auch mir langsam klar sein, dass aus der Telekom und mir kein Traumpaar mehr wird.

Endlich

Seit Wochen befinden sich die hiesigen Nachbarn - mich eingeschlossen - in einem Zustand, der sich nur sehr unzureichend mit dem eines Vorschulkindes am Vormittag des 24. Dezember beschreiben lässt. Ein wenig erinnert alles auch an die freudig-aufgeregte Geschäftigkeit in einem spanischen Urlaubsort vor der Saison.
Eine kleine Ewigkeit beschäftigen wir uns fast ausschließlich mit der ausreichenden Anzahl an Sitzgelegenheiten oder Getränken für unser WM-Studio. Nachbarn verbringen schönste Sommertage und -abende damit, der Technik zu trotzen oder mit kilometerlangen schwarzen Planen den Raum zu verdunkeln, damit auch die 18 Uhr-Spiele gut sichtbar sind.
Heute hat das Warten ein Ende. Um mit dem Kaiser zu sprechen: "Ja, ist denn scho Weihnachten?"

Mittwoch, 11. Juni 2014

Neulich im Park

Endlich Juni, Zeit der Bundesjugendspiele und Spendenmarathons! Glücklich, wer live dabei sein darf, wenn sich Horden zumeist übergewichtiger Schüler an den Wohnungsfenstern vorbeischieben.
Noch glücklicher, wer ihren Konversationen durchs offene Fenster zuhören kann, denn diese sind an Inhaltsreichtum und Wahrheit selten zu übertreffen.
Zwei Mädchen, ein Junge, ca. zehnte Klasse. Er erzählt irgendetwas zum Thema Cola-Sortenvielfalt.
Mädchen (bestimmt): "Bist Du blöd? Cola ist mit allem. Zero ist ohne Zucker und Light ohne Koffein!"
Junge (zögerlich): "Aber in Light soll auch etwas weniger Zucker sein."
Und wenn sie den Aufklärungsunterricht genauso gut verinnerlicht haben, besucht sie bestimmt bald der Storch.

Genesung

Zwar geht es mir schon wieder besser, aber dennoch war ich gestern beim Arzt. Kommt in den besten Familien vor.

Weitere Genesung ist gefährdet:
Wenn man im Fahrstuhl auf Hubertus Meyer-Dingens von der NDR-Talkshow trifft, der es schafft, auf einem Quadratmeter Fläche in kürzester Zeit (bis zum dritten Stock, allerdings Altbau) eine blasierte Aura um sich herum aufzubauen. Ein wenig müssen wir abziehen, denn es war ein gefühlter Montag und er war bestimmt nervös oder besorgt. Wie viel macht das in österreichischen Schilling? Dem Himmel sei's gedankt, dass seine Destination eine andere medizinische Fachrichtung war.
Wenn man den ärztlichen Rat in den Wind schießt, man solle sich abends ein anständiges Glas Rotwein gönnen. Nicht dass ich dem prinzipiell abgeneigt wäre, aber es war auch am Abend einfach noch zu heiß.

Montag, 9. Juni 2014

Die Maus

Vor dem Gewitter saß ich bei der Nachbarin auf dem Balkon und wir ließen Pfingsten ein wenig Revue passieren. Unsere Idylle wurde durch das Auftauchen einer weiteren Nachbarin nicht wesentlich, aber doch ein wenig gestört. Ebendiese mit der Wechseljahre-Theorie, insofern schäumte mein Herz nicht gerade über vor Freude. Sehr hübsch übrigens die Vermutung der Tochter, "sie sei so uncharmant, weil sie (als Erzieherin) so viel mit kleinen Kindern zu tun gehabt habe".
Die passierende Nachbarin bemerkt auf dem Boden vor dem Balkon eine tote Maus. Ich hatte sie vorher auch schon gesehen, war mir wegen meiner Kurzsichtigkeit nicht ganz sicher, ob es das war, für das ich es hielt. Sie fragt uns, ob wir das Tier dorthin geworfen hätten und geht weiter, ohne sich weiter zu kümmern. Ich komme mir vor wie im absurden Theater, während sich die Balkonbesitzerin über die Annahme empört, sie würfe Mäuse über die Reling. Am Ende kommt sie zu dem Schluss, dass ein Wurf vom Parterrebalkon keinesfalls ausreichen könne, um eine Maus über die Wupper zu schicken. Sie vermutet stattdessen, jemand aus den höheren Stockwerken müsse dahinter stecken. Ich finde auch diese Theorie höchst abwegig, denn ich vermute eher eine Katze dahinter. Nach all' diesen Überlegungen nehme ich mir - mit einem Gefrierbeutel bewaffnet - ein Herz und bestatte die von uns Gegangene Psalme murmelnd im Müllcontainer. Kaum habe ich das Werk vollendet, taucht eine weitere Nachbarin - von ganz oben - auf und fragt, wo denn die Maus geblieben sei. Sie sei vorhin vom Land zurückgekommen und habe in ihrem Rucksack etwas Kleines, Graues, Sich Bewegendes entdeckt, das sie in Panik schnell vom fünften Stock heruntergekippt habe.
So viel zum Thema Katze. 
Our house, in the middle of our street...

Beeindruckend

Mich beeindruckt, dass die Tochter trotz ihres ständigen Begleiters, des iPhones den richtigen Zeitpunkt für Verabredungen mit Freundinnen verpassen kann. Schließlich nimmt sie das Telefon nicht nur überall hin mit, fortwährend wird auch die Lage auf dem Display gecheckt.
Die Tochter beeindruckt, dass sie es in zehn Minuten schafft, sich umzuziehen, zu frisieren, zu schminken und sogar die Zähne zu putzen, um dann gar nicht mal verheerend zu spät zu ihrer Verabredung zu kommen. Mich als abgeklärte und leider zuweilen kleinliche Mutter hätte diese Leistung voraussichtlich nur dann beeindruckt, wenn sie nicht mit tornadoartigen Hinterlassenschaften in Badezimmer, Flur und weiteren Zimmern einhergegangen wäre. Wobei ich die Fähigkeit, gleichzeitig Zähne zu putzen und Sprachnachrichten ins iPhone zu sprechen, unbedingt beeindruckend finde. Wenn ich sie mal sehe, muss ich sie mal fragen, wie das geht.

Sonntag, 8. Juni 2014

Sommer

Nie wieder werde ich mich beschweren, wenn ich für schwanger gehalten werde! Ich werde denjenigen anstrahlen und sagen, es würden Zwillinge.
Wie viel charmanter diese Vermutung ist, wurde mir gestern Abend bewusst, als mich eine Nachbarin fragte, ob es die Wechseljahre seien, die mich so dick hätten werden lassen. Erschwerend kam hinzu, dass sie diese Annahme im angeblich ach so vorteilhaften Schummerlicht eines späteren Sommerabends traf (dass sie die Frage in ihrer üblichen Art laut und für alle im Dorf hörbar stellte, war mir dabei schon fast egal).
Haben mich Zweifel, Kummer und Wettergerbung wirklich so sehr welken lassen?
Aber ansonsten ist alles super.

Samstag, 7. Juni 2014

Verschwörungstheorien

Schon weniger Paranoide kämen vermutlich auf den Gedanken, dass böswillige Machenschaften oder auch merkantile Absichten dahinter stecken, wenn in unserem gesamten Haus in der Woche vor der Fußball-WM der Fernsehempfang ausfällt. Honi soit qui mal y pense. 
Der Defekt ist umso tragischer, als wir uns in unserem beschaulichen kleinen Dorf - und über dessen Grenzen hinaus - einen Namen als weltweit führendes WM-Studio mit namhafter Starbesetzung gemacht haben. Ein technisches Gelingen ist also von mindestens nationaler Bedeutung. 
Sagte ich im ganzen Haus? Nein, in einer kleinen Wohnung... Der Mediengott hatte ein Nachsehen mit uns. Ich glaube, meine Brut wäre Amok gelaufen, wenn so kurz nach dem Ausfall des WLAN nun das zweitliebste Medium außer Gefecht gesetzt gewesen wäre. Dem Himmel sei's gedankt, wir haben ein Bild! Wäre doch gelacht, wenn wir daraus nicht noch eine Lösung fürs WM-Studio bekämen! Die Improvisationstechniker laufen zu Hochtouren auf. So oder so: wir werden sehen.

Freitag, 6. Juni 2014

Fragen, Fragen, immer nur Fragen

Vielleicht sollte ich an meinem Geisteszustand zweifeln? Ich führe so viele imaginäre Dialoge. Wobei sie bei genauer Betrachtung eher als Monologe durchgehen. Meine bevorzugten sind derzeit die mit einer Fünfzehnjährigen.
"Wieso heißen Feuchttücher wohl Feuchttücher? Richtig! Weil sie feucht sind. Und warum sind sie das? Weil sie in einer geschlossenen Box sind. Nur dann. In einer geöffneten Verpackung werden sie ihrem Namen nicht lange gerecht."
Oder:
"Wie sinnvoll ist es, Salami ohne Brett auf der Holzarbeitsfläche der Küche abzuschneiden? Wenig. Wenn es denn unbedingt sein muss, räum' doch bitte wenigstens die fettigen Schnitzereien weg."
Oder:
"Wie wäre es, wenn du deine Dusch- und Fönorgien vor 23 Uhr abhältst? Erleichterte das morgendliche Aufstehen für die Schule ungemein. Und hätte den positiven Nebeneffekt, dass ich, die ich mein Bett direkt über dem Badezimmer habe, schlafen könnte, wann ich möchte."
In echt finden solche Unterhaltungen natürlich nie statt. Ich bin ja keine gänzlich unfähige Mutter. Zu eigenen Katharsis-Zwecken sind sie jedoch nicht schlecht. Vielleicht bin ich doch nicht so wirr wie befürchtet.

Donnerstag, 5. Juni 2014

E-Reader!

Nimm das:

So, und jetzt Du!

Freud und Leid...

... können so dicht bei einander liegen. Ich habe tolle Pfingstrosen geschenkt bekommen und dem Sohn fehlt ausgerechnet Saddam Hussein - einer der High Potentials, wenn auch nicht der Blitztrompf - in seinem Tyrannen-Quartett.

Kommt mir spanisch vor

Ein gemeinsamer Fernsehabend mit dem Sohn. Das Ritual sieht vor, dass wir uns mit der Tagesschau eingrooven.
Der Sohn erfreut sich an den mangelnden Fremdsprachenfähigkeiten des Sprechers. Es geht um die Abdankung des spanischen Königs. "Huren-Carlos, der ist gut!" ruft der Sohn.
Egal welches Folgeprogramm, unser Abend ist gerettet.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Eltern

Habe ich an dieser Stelle schon erwähnt, dass ich die großartigsten Eltern habe? Die einfach 400 km Autofahren, weil sie sich um ihre Tochter sorgen?
Ähnlich gut haben es Eierkopp und Helga. Ihr Vater moniert, "ich (die vermeintliche Großmutter) tue in letzter Zeit so, als ob sie mir gehörten, dabei sei er der Entziehungsberechtigte".
Wenn das so ist...

Dienstag, 3. Juni 2014

Luxusprobleme

Mein Lieblingswitz: 
Damals, als sich der Schwiegervater beschwert, dass der Sohn kein Musikinstrument lernt.
Den kann ich mir immer wieder erzählen...

Montag, 2. Juni 2014

Zeichen der Zeit

Gerade wünschte ich mir, eine größere Expertise im beliebten Ratespiel "Hipster oder Penner" zu besitzen, das mir bekannte Fünfzehnjährige mit Bravour und Leidenschaft spielen.
Als ich am sonnenüberfluteten Hansaplatz vorbeikam, saßen dort unglaublich viele Penner auf dem Boden. Gerade wollte ich mich schon echauffieren, dass das ganze Aufrüschen des Platzes nichts bewirkt hat. Doch die nachfolgenden Blicke belehrten mich eines Besseren: es handelte sich um eine Gruppe Kunstschulen-Hipster, die den Neptunbrunnen skizzierten. Ich glaube, ich gehe jetzt bei der Tochter in die Lehre - es ist besser so.

Disziplin

Heute konnte ich mich - über die handelsübliche Montagslustlosigkeit hinaus - so überhaupt nicht zum Aufstehen motivieren. Trotz der Sonne, die schon frühmorgens aufmunternd in mein Schlafzimmer schien und obwohl bei der Arbeit voraussichtlich keine gruseligen Aufgaben auf mich warten. Es liegt wohl eher daran, dass sich das Leben nicht nach meinen Vorstellungen entwickelt. Erste-Welt-Probleme, zugegeben. Aber warum sollte ich es nicht auch einmal der pubertären Brut gleichtun dürfen?
Was mich am Ende dazu gebracht hat, doch aufzustehen?
Die Vorstellung, dass im Bett liegen zu bleiben und die Decke über den Kopf zu ziehen an einem schönen Junitag keine erstrebenswerte Option ist. Ich bin so preußisch-diszipliniert.

Sonntag, 1. Juni 2014

Work in Progress

Bin dieses Wochenende leider nicht zum Schreiben gekommen. Das lag daran, dass ich einer Freundin wegen ihrer hohen Affinität (jetzt fehlt mir der Kommentar meines Büro-Gegenübers "Was der Affe nie tät'...") zu den Spielern Uruguays zusagte, Eierkopp und Helga nun auch noch Uru-Jerseys anzufertigen. Nur so viel... Es wird.